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Dr. Henning Bähren

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Der echte Norden im Silicon Valley

Ende August bin ich im Rahmen einer von der Landesregierung Schleswig-Holstein unter der Leitung des Chefs der Staatskanzlei Dirk Schrödter organisierten Delegationsreise ins Silicon Valley gereist – und sehr beeindruckt und begeistert wieder nach Hause geflogen. Teilnehmer der mehr als 60-köpfigen Delegation waren weitere hochrangige Vertreter der Landesregierung wie auch der Stadt Kiel, der Landtagsfraktion, der Ratsversammlung der Stadt Kiel, vieler Hochschulen, der Wirtschaftsförderungen, der IHK und der WTSH (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein), der Wirtschaft und der Initiatoren der Partnerschaft-Regionen um San Francisco und Kiel. Stargäste waren die Vertreter von 4 Start-Ups aus Kiel.

Beeindruckend war besonders aus der Nähe die Innovationskraft des Silicon Valleys zu sehen, die auf das Zusammenspiel von Hochschule (Stanford University), Venture Capital und ehrgeizigen Gründern zurückzuführen ist, professionell gefördert durch Acceleratoren, die die Partner systematisch zusammenbringen – auch mit den Scouts großer Konzerne, übrigens besonders auch aus Deutschland. Plug and Play ist dabei der erfolgreichste Accelerator. Gemeinsam werden alle Partner zu Höchstleistungen angespornt – ein bisschen wie im Erfolgsfieber. Die Ergebnisse sind bekannt und können sich sehen lassen.

Die Delegation hat diese Wirkmechanismen und diese Kultur gemeinsam wahr genommen und erlebt. Und alle waren begeistert und überzeugt: so ähnlich können wir das doch auch. Ein klares Bekenntnis zur Zusammenarbeit aller Beteiligten auch in Schleswig-Holstein. Ich bin guter Hoffnung, dass die Innovationskraft von Schleswig-Holstein – und damit die Attraktivität – auf Basis dieses gemeinsamen Spirits vorangetrieben werden kann: was kann jeder beitragen, damit es gelingt? Ein Anfang ist gemacht mit der Gründung des Northern Germany Innovation Office in San Francisco; gemanagt von Tim Jöhnk, einem Kieler Jung, der seit einigen Jahren im Silicon Valley arbeitet und exzellent vernetzt ist.  Die perfekt organisierte Reise hat sich sehr gelohnt! Ich freue mich, dass ich dabei war.

Weitere Infos zum Northern Germany Innovation Center hier…

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Premiumpartner-Event „Schleswig-Holstein. Der echte Norden.“ bei punker

Premiumpartnerevent "Der echte Norden" bei punker im Dezember 2017

Der Wirtschaftsminister unseres Landes Schleswig-Holstein, Herr Dr. Bernd Buchholz,  war am Freitag, den 1. Dezember 2017 zu Gast bei punker. Anlass war das jährlich von der WT.SH organisierte Treffen der Premiumpartner des Partnerprogramms „Schleswig-Holstein. Der echte Norden“ in unserem Hause. Mittendrin in unserem Unternehmen – wir hatten den Versand als Tagungsort hergerichtet – konnten Herr Dr. Bösche, Geschäftsführer der WT.SH, und ich den Wirtschaftsminister sowie etwa 40 Premiumpartner begrüßen.

Das Ende 2014 aufgelegte Partnerprogramm „Der echte Norden“ hat sich sehr gut entwickelt: neben den jetzt 45 Premiumpartner sind bis Ende 2017 über 250 Unternehmen und Institutionen aus Schleswig-Holstein dem Partnerprogramm beigetreten. Es ist mit großem Erfolg gelungen, die Stärken des Wirtschafts- und Ausbildungsstandort Schleswig-Holstein zunächst im Bewusstsein der Schleswig-Holsteiner – aber auch darüber hinaus – präsenter zu machen. Vor allem Studierende an den Universitäten und Fachhochschulen sowie Schüler vor der Berufswahl können so erfahren, welche Vielfalt an mittelständischen Unternehmen mit herausragenden Marktpositionen es in Schleswig-Holstein gibt. Minister Bernd Buchholz hat in seinem Plädoyer für Schleswig-Holstein unterstrichen, dass es zwar (bekannte) Handlungsbedarfe hinsichtlich Verbesserung der Infrastruktur gibt, die energisch angegangen werden, aber eben auch ungeahnte Stärken im Land, die es herauszustellen gilt und auf die die Schleswig-Holsteiner stolz sein sollten. Die Stärken des Landes nutzen, darüber sprechen  und das Beste daraus machen: „Der echte Norden“ bietet vielfältiges Potenzial und Chancen für Industrie und Forschung.

Die Kampagne „Der echte Norden“ muss jetzt den nächsten Schritt gehen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die Chancen für und bei Unternehmen in Schleswig-Holstein bei bester Lebensqualität in die Nachbarländer tragen.

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Industrie 4.0

An der Schlagzeile Industrie 4.0 kommen wir nicht mehr vorbei. Aber was heißt Industrie 4.0 und was bedeutet das für uns?

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen fort. Nicht nur im Internet erleben wir die Digitalisierung, sondern auch in unserem Zuhause, im Auto und im Unternehmen. Hier ist es heute selbstverständlich, via E-Mail zu kommunizieren, mit Voice over IP (VoIP) zu telefonieren, die Auftragsabwicklung im ERP-System voll digital und ohne Papier aufheben zu müssen und über Internetportale Bestellungen mit Kunden oder Lieferanten abzuwickeln. In der Produktion haben wir seit langem NC- und CNC-Steuerungen für einzelne Werkzeugmaschinen oder ganze Fertigungsinseln  oder -zellen. Es wäre doch fantastisch, wenn die Maschinen untereinander bzw. mit dem ERP oder dem Zeiterfassungssystem kommunizieren würden, denn dann gäbe es viel weniger Missverständnisse, Lauf-, Such- und Telefonierbedarf, um den Produktionsfluss aufrecht zu halten und zu steuern. Eigentlich alles ganz einfach.

In der Produktion kommen jedoch schnell die Unzulänglichkeiten der Kommunikation der CNC-Maschinen untereinander und mit dem ERP zu Tage. Die Steuerungen kommen aus anderen Entwicklungswelten: CNC-Steuerungen müssen in Echtzeit Vorschub- und Spindelantriebe steuern oder mehrachsige Roboter hochkomplexe Bewegungen beim Schweißen ausführen lassen. Die verschiedenen digitalen Welten können nicht miteinander kommunizieren, da die aus der PC- und Netzwerktechnik bekannten Standards und Schnittstellen in den Echtzeitsteuerungen nicht bekannt bzw. nicht standardisiert sind.

Gäbe es diese Standards, könnten aus einem Sensor, der z.B. mit integrierter Temperaturkompensation zur Lageermittlung einer Drehachse genutzt wird, auch über eine WLAN-Schnittstelle die Temperatur zur Beurteilung des Maschinenverschleißes abgerufen werden. Dass das heute nicht so einfach geht liegt an fehlenden Standards bzw. fehlenden Schnittstellendefinitionen, die neben der Hardware auch die Kommunikationsprotokolle umfassen. Diese Standardisierungen treibt das Industrie 4.0 Consortium voran mit dem Ziel, Prinzipien aus der IT der Bürokommunikation und des Internets auf die Industrie zu übertragen. Ein langwieriges, aber sehr lohnendes Unterfangen. Kommunikationsschnittstellen aus der Internet- und Automobiltechnik sind preiswerte Massenware, die es auch im industriellen Umfeld zu nutzen gilt.

Industrie 4.0 ist für mich ein Schlagwort, dass für die gemeinsame Anstrengung steht, die digitale Kommunikation – oder die Digitalisierung – entlang der industriellen Wertschöpfungskette transparenter, effizienter und kostengünstiger zu machen. Ein Weg, den wir bereits gehen und dessen Potenzial jeder sieht. Es müssen z.B. keine Arbeitspapiere mehr gedruckt werden, da diese auf Bildschirmen am Arbeitsplatz zu sehen sind; der Weg zur Stempeluhr entfällt, da die Maschine automatisch die Zeiten erfasst; eine Maschine teilt selbstständig dem Wartungsteam mit, dass in Kürze bestimmte Bauteile ausfallen werden. Technisch heute schon alles möglich, aber viel zu teuer und zu komplex, da die Standards fehlen.

Industrie 4.0 hilft uns, nicht wertschöpfende Tätigkeiten im Sinne des Kunden weiter zu eliminieren und uns mehr auf den Kundennutzen zu fokussieren. Aber Industrie 4.0 erhöht auch die Anforderungen an Kenntnisse von Computern. Also: immer dran bleiben.

Weitere Informationen zum Thema Industrie 4.0 bietet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) im Forum Industrie 4.0 .

 

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